Im Folgenden findet ihr eine Chronologie der vermeintlichen Ereignisse seit dem 9. Februar 2023.
Wir möchten darauf hinweisen, dass die Informationen aus frei zugänglichen Quellen entnommen sind und teilweise aus ungarischen Medien oder aus offen rechten Veröffentlichungen stammen. Die Informationen, insbesondere zu den mutmaßlichen Angriffen und deren Verlauf, sind deshalb mit besonderer Vorsicht zu bewerten.

Laut seinen eigenen Angaben, gab es einen Angriffsversuch auf Tamás Lipták, Mitglied der Lègió Hungária, in Budapest am Nyugati Bahnhof.

Auseinandersetzung mit drei Mitgliedern der Ruch Narodowy (extrem rechte polnische Partei) auf dem Fővám-Platz in Budapest.
Die ungarische Polizei bildet eine Sonderkommission um die TäterInnen des Angriffs zu ermitteln
Auseinandersetzung mit einer Person auf dem Gazdagréti-Platz in Budapest

Auseinandersetzung mit zwei Personen in Budapest
Einer der angegriffenen ist Laszlo Dudog. Eine der bekanntesten Personen im ungarischen „Rechtsrock“ und relevante Persönlichkeit von Blood and Honour Ungarn.
Kristina D. wird in Zusammenhang mit den Ereignissen von der ungarischen Polizei festgenommen.
Sie ist eine der engsten Mitarbeiterinnen von Andras Jambor; einzige Indizien sind eine Jacke, ein Schal und ein Facebook Post

Blood and Honour „Welcome Party“ zum 'Tag der Ehre'
Es spielen die Bands Ewiger Sturm (CH) und Hundriver (HU)

Angriff auf 2 Deutsche in Budapest, die auf dem Rückweg eines Nazikonzerts waren. Der angegriffene ist laut Medieninformationen Mitglied der Erfurter Neuen Stärke Partei
Er selbst gab zum Vorfall ein Interview beim Nazi-Youtuber und organisiertem Neonazi Lasse Richei aus Braunschweig

Im Rahmen des NS-Gedenkens werden PressevertreterInnen bedroht und zwei Personen werden verletzt.

Der Marsch Ausbruch60, in Gedenken an die deutschen und ungarischen Nazis, startet auf dem Kapisztran Platz im Zentrum von Budapest
In Budapest werden sechs Personen von der Polizei verhaftet; gegen drei der Festgenommenen werden Haftbefehle erlassen.
Die Verhafteten werden der „Gewalt gegen eine Gemeinschaft“ und/oder der „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ beschuldigt

Großes Konzert am Abend in Székesfehérvár unweit von Budapest. Organisiert unter anderem von Blood and Honour Ungarn.
Bands sind: Álarcband, Brigade Totenkopf, Hobbit, Vérvád und Kitörés

Angriff auf linke Personen am Széll Kámán-Platz von mutmaßlich Betyársereg Mitgliedern (extrem rechte Bruderschaft) in Budapest
zwei der Angreifer werden vorrübergehend festgenommen
Bis zum Nachmittag werden drei der am Vortag festgenommenen AntifaschistInnen wieder entlassen
Die Bildzeitung berichtet erstmals über die Ereignisse in Ungarn
Eine zunächst verhaftete Person wird wieder aus der Haft entlassen, da sich die Vorwürfe gegen sie nicht halten ließen.
Die ungarische Polizei veröffentlicht Fahndungsfotos sowie die vollen Namen von zwei weiteren Beschuldigten.
In Berlin gibt es zwei Hausdurchsuchungen in Zusammenhang mit den Ereignissen in Budapest.
Die „Zentralstelle Extremismus Sachsen“ der Generalstaatsanwaltschaft Dresden eröffnet ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen 7 Beschuldigte.
Das Bild und der volle Name einer weiteren beschuldigten Person wird seitens ungarischer Behörden veröffentlicht
Kristina D. wird aus Mangel an Beweisen aus der Untersuchungshaft entlassen.
Sie kooperierte insoweit mit den Behörden, indem Sie über ihren Tagesablauf und ihre Parteiarbeit Auskunft gab.
Aus der Antwort der sächsischen Landesbehörde auf eine AfD-Anfrage geht hervor, dass die Generalstaatsanwaltschaft seit dem 07.03. „in Kontakt mit den ungarischen Strafverfolgungsbehörden“ steht. Laut “ nd“-Informationen wurden auch Akten aus dem Antifa-Ost Verfahren an diese übermittelt.

In einer großangelegten Aktion gibt es in Jena und Leipzig jeweils mehrere Hausdurchsuchungen die sich über den gesamten Tag erstrecken.

Zusätzlich zu den Hausdurchsuchungen bei Beschuldigten, findet ab ca. 16:00 Uhr eine weitere Durchsuchung fast eines gesamten Mehrfamilienhauses in der Leipziger Eichendorffstraße statt, da dort ein gesuchter Beschuldigter vermutet wird. Dabei werden mehrere Türen seitens Spezialeinheiten aufgeschossen.
Die ungarische Polizei fahndet öffentlich nach drei weiteren Beschuldigten und veröffentlicht dazu ihre Fotos inklusive der Namen. Ungarische Haftbefehle gegen diese drei Personen wurden erlassen.

Vor der ungarischen Botschaft in Berlin gibt es eine Kundgebung in Solidarität mit den verhafteten und verfolgten Antifas

Die BILD-Zeitung fahndet bundesweit mit Namen und Gesichtern nach sieben gesuchten Beschuldigten und eröffnet damit eine polizeiliche Öffentlichkeitsfahndung durch die Hintertür. Eine Öffentlichkeitsfahndung gab es bisher „lediglich“ seitens ungarischer Behörden.
Haftprüfungstermin für die beiden weiterhin inhaftierten AntifaschistInnen. Bei beiden wird die U-Haft bestätigt. Der nächste Haftprüfungstermin ist der 14.08.23

In Budapest „besuchen“ Mitglieder von Betyarsereg bei linken Personen beliebte Kneipen und Bars um „Präsenz zu zeigen“ und die BesucherInnen einzuschüchtern.
In Berlin gibt es eine weitere Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit den Geschehnissen. Eine Person muss als Zeugin kurzzeitig mit auf die Wache, kann diese dann wieder verlassen
Die U-Haft der beiden in Budapest Inhaftierten wird um ein weiteres Mal verlängert. Der nächste Haftprüfungstermin ist somit der 14. November 2023.

In der Leipziger Eichendorffstraße wird von aufmerksamen Menschen eine versteck installierte Kamera entdeckt. Die Kamera filmt den Eingang des bereits im März durchsuchten Mehrfamilienhauses.