Chronologie der Ereignisse

Im Folgenden findet ihr eine Chronologie der vermeintlichen Ereignisse seit dem 9. Februar 2023.
Wir möchten darauf hinweisen, dass die Informationen aus frei zugänglichen Quellen entnommen sind und teilweise aus ungarischen Medien oder aus offen rechten Veröffentlichungen stammen. Die Informationen, insbesondere zu den mutmaßlichen Angriffen und deren Verlauf, sind deshalb mit besonderer Vorsicht zu bewerten.

2023
9. Februar
Angriffsversuch

Laut seinen eigenen Angaben, gab es einen Angriffsversuch auf Tamás Lipták, Mitglied der Lègió Hungária, in Budapest am Nyugati Bahnhof.

9. Februar
Auseinandersetzung

Auseinandersetzung mit drei Mitgliedern der Ruch Narodowy (extrem rechte polnische Partei) auf dem Fővám-Platz in Budapest.

9. Februar
Soko in Ungarn

Die ungarische Polizei bildet eine Sonderkommission um die TäterInnen des Angriffs zu ermitteln

10. Februar
Auseinandersetzung

Auseinandersetzung mit einer Person auf dem Gazdagréti-Platz in Budapest 

10. Februar
Auseinandersetzung

Auseinandersetzung mit zwei Personen in Budapest

Einer der angegriffenen ist Laszlo Dudog. Eine der bekanntesten Personen im ungarischen „Rechtsrock“ und relevante Persönlichkeit von Blood and Honour Ungarn.

10. Februar
Festnahme

Kristina D. wird in Zusammenhang mit den Ereignissen von der ungarischen Polizei festgenommen.

Sie ist eine der engsten Mitarbeiterinnen von Andras Jambor; einzige Indizien sind eine Jacke, ein Schal und ein Facebook Post

10. Februar
Nazi Konzert

Blood and Honour „Welcome Party“ zum 'Tag der Ehre'

Es spielen die Bands Ewiger Sturm (CH) und Hundriver (HU)

11. Februar
Auseinandersetzung

Angriff auf 2 Deutsche  in Budapest, die auf dem Rückweg eines Nazikonzerts waren. Der angegriffene ist laut Medieninformationen Mitglied der Erfurter Neuen Stärke Partei

Er selbst gab zum Vorfall ein Interview beim Nazi-Youtuber und organisiertem Neonazi Lasse Richei aus Braunschweig

11. Februar
Naziangriff

Im Rahmen des NS-Gedenkens werden PressevertreterInnen bedroht und zwei Personen werden verletzt.

11. Februar
Ausbruch Marsch

Der Marsch Ausbruch60, in Gedenken an die deutschen und ungarischen Nazis, startet auf dem Kapisztran Platz im Zentrum von Budapest

11. Februar
Festnahmen

In Budapest werden sechs Personen von der Polizei verhaftet; gegen drei der Festgenommenen werden Haftbefehle erlassen.

Die Verhafteten werden der „Gewalt gegen eine Gemeinschaft“ und/oder der „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ beschuldigt

11. Februar
Nazi Konzert

Großes Konzert am Abend in Székesfehérvár unweit von Budapest. Organisiert unter anderem von Blood and Honour Ungarn.

Bands sind: Álarcband, Brigade Totenkopf, Hobbit, Vérvád und Kitörés

11. Februar
Naziangriff

Angriff auf linke Personen am Széll Kámán-Platz von mutmaßlich Betyársereg Mitgliedern (extrem rechte Bruderschaft) in Budapest

zwei der Angreifer werden vorrübergehend festgenommen

12. Februar
Entlassung

Bis zum Nachmittag werden drei der am Vortag festgenommenen AntifaschistInnen wieder entlassen

13. Februar
Presse

Die Bildzeitung berichtet erstmals über die Ereignisse in Ungarn

14. Februar
Entlassung

Eine zunächst verhaftete Person wird wieder aus der Haft entlassen, da sich die Vorwürfe gegen sie nicht halten ließen.

15. Februar
Fahndung in Ungarn

Die ungarische Polizei veröffentlicht Fahndungsfotos sowie die vollen Namen von zwei weiteren Beschuldigten.

15. Februar
Hausdurchsuchung

In Berlin gibt es zwei Hausdurchsuchungen in Zusammenhang mit den Ereignissen in Budapest.

16. Februar
Ermittlungsverfahren in Deutschland

Die „Zentralstelle Extremismus Sachsen“ der Generalstaatsanwaltschaft Dresden eröffnet ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung gegen 7 Beschuldigte.

23. Februar
Fahndung in Ungarn

Das Bild und der volle Name einer weiteren beschuldigten Person wird seitens ungarischer Behörden veröffentlicht

24. Februar
Entlassung

Kristina D. wird aus Mangel an Beweisen aus der Untersuchungshaft entlassen.

Sie kooperierte insoweit mit den Behörden, indem Sie über ihren Tagesablauf und ihre Parteiarbeit Auskunft gab.

7. März
Kooperation der Ermittlungen

Aus der Antwort der sächsischen Landesbehörde auf eine AfD-Anfrage geht hervor, dass die Generalstaatsanwaltschaft seit dem 07.03. „in Kontakt mit den ungarischen Strafverfolgungsbehörden“ steht. Laut “ nd“-Informationen wurden auch Akten aus dem Antifa-Ost Verfahren an diese übermittelt.

15. März
Hausdurchsuchungen

In einer großangelegten Aktion gibt es in Jena und Leipzig jeweils mehrere Hausdurchsuchungen die sich über den gesamten Tag erstrecken.

15. März
Hausdurchsuchungen die Zweite

Zusätzlich zu den Hausdurchsuchungen bei Beschuldigten, findet ab ca. 16:00 Uhr eine weitere Durchsuchung fast eines gesamten Mehrfamilienhauses in der Leipziger Eichendorffstraße statt, da dort ein gesuchter Beschuldigter vermutet wird. Dabei werden mehrere Türen seitens Spezialeinheiten aufgeschossen.

31. März
Fahndung und Haftbefehle

Die ungarische Polizei fahndet öffentlich nach drei weiteren Beschuldigten und veröffentlicht dazu ihre Fotos inklusive der Namen. Ungarische Haftbefehle gegen diese drei Personen wurden erlassen.

2. Juni
Kundgebung vor Botschaft

Vor der ungarischen Botschaft in Berlin gibt es eine Kundgebung in Solidarität mit den verhafteten und verfolgten Antifas

7. Juni
Anquatschversuch
In Berlin kommt es zu einem Anquatschversuch mit Bezug auf die Geschehnisse.
5. Juni
Presse

Die BILD-Zeitung fahndet bundesweit mit Namen und Gesichtern nach sieben gesuchten Beschuldigten und eröffnet damit eine polizeiliche Öffentlichkeitsfahndung durch die Hintertür. Eine Öffentlichkeitsfahndung gab es bisher „lediglich“ seitens ungarischer Behörden.

14. Juni
Haftprüfung

Haftprüfungstermin für die beiden weiterhin inhaftierten AntifaschistInnen. Bei beiden wird die U-Haft bestätigt. Der nächste Haftprüfungstermin ist der 14.08.23

Anfang Juli
Nazis in Budapest

In Budapest „besuchen“ Mitglieder von Betyarsereg bei linken Personen beliebte Kneipen und Bars um „Präsenz zu zeigen“ und die BesucherInnen einzuschüchtern.

6. Juli
Hausdurchsuchung

In Berlin gibt es eine weitere Hausdurchsuchung im Zusammenhang mit den Geschehnissen. Eine Person muss als Zeugin kurzzeitig mit auf die Wache, kann diese dann wieder verlassen

14. August
Haftprüfung

Die U-Haft der beiden in Budapest Inhaftierten wird um ein weiteres Mal verlängert. Der nächste Haftprüfungstermin ist somit der 14. November 2023.

23. August
Kameraüberwachung

In der Leipziger Eichendorffstraße wird von aufmerksamen Menschen eine versteck installierte Kamera entdeckt. Die Kamera filmt den Eingang des bereits im März durchsuchten Mehrfamilienhauses.