Pressemitteilung vom 26.09.2025
Maja T. wurde letzten Freitag aus dem Haftkrankenhaus, in dem sich Maja aufgrund des gesundheitlichen Zustandes während und nach dem Hungerstreik befand, zurück in das Gefängnis in Budapest verlegt. Dort wurde der Prozess gegen Maja am Montag, den 22.09.25, fortgeführt. Jedoch hat Maja immer noch mit gesundheitlichen Folgen des Hungerstreiks zu kämpfen und war bis zuletzt im Haftkrankenhaus in Behandlung. Unter anderem wurde ein MRT durchgeführt, wodurch Mikroblutungen im Gehirn festgestellt wurden. Diese sind relativ wahrscheinlich eine Folge des Hungerstreiks. Ob oder wie umfangreich die medizinische Behandlung im Budapester Gefängnis fortgeführt wird, ist nicht bekannt.
Maja befindet sich seit vergangenem Freitag wieder in derselben Gefängniszelle wie das vergangene Jahr über und es sind bis jetzt keine Verbesserung der Haftbedingungen zu verzeichnen. In der Zelle gibt es nach wie vor kein direktes Tageslicht und die Isolationshaft ist fortwährend. Alle Besuche werden stark überwacht und anschließend Intimkontrollen durchgeführt. Zustände, die bekannt sind und Gründe, weshalb sich Maja am 05.06.25 entschieden hatte in den Hungerstreik zu treten.
Nach einem Besuch der Familie am Dienstag, den 23.09.25, hat Maja sich nun geweigert die übliche, erniedrigende Nacktkontrolle über sich ergehen zu lassen und verweigerte es, die Unterwäsche auszuziehen. Maja wurde in Folge dessen vom Gefängnispersonal gefesselt und gewaltvoll nackt ausgezogen. Das Vorgehen dauerte ca. drei Stunden lang. Und damit nicht genug: Infolge der Verweigerung Majas, sich vollständig zu entkleiden, leitete das Gefängnis ein Disziplinarverfahren gegen Maja ein. Welche Konsequenzen dieses Disziplinarverfahren nach sich zieht, ist noch nicht bekannt.
Es ist nicht das erste Mal, dass Maja Gewalt des Gefängnispersonals den Gefangenen gegenüber mitbekommen hat. Immer wieder berichtete Maja von Schlag- und Schreigeräuschen aus umliegenden Räumen. Der Vorfall am vergangenen Diestag ist jedoch eine weitere Eskalation und bestätigt damit nur noch einmal auf schlimme Weise die unmenschlichen Bedingungungen, denen Maja in Ungarn ausgesetzt ist. Majas Vater erklärt dazu: “Seit über einem Jahr leidet Maja unter den unmenschlichen Haftbedingungen in Ungarn. Das Vorgehen der ungarischen Behörden, Maja gewaltsam zu fesseln und zu entkleiden, widerspricht jeglicher Menschenwürde und internationalen Standards.”
Dies ist ein dringender Appell an die zuständigen Politiker*innen und insbesondere Außenminister Johann Wadephul sich auf diplomatischem Wege für Majas Rücküberstellung einzusetzen und den öffentlichen Bekundundungen zu angeblichen Bemühungen wirksame Taten folgen zu lassen!