Prozessbericht Budapest 06. Juni 25

4. Verhandlungstag

Vor dem Gericht
Der Prozesstag begann um 7.30 Uhr mit einer solidarischen Kundgebung an zwei Straßenecken des Budapester Landesgericht. An dieser nahmen 40-50 Personen teil. Es wurden Redebeiträge und Musik abgespielt sowie immer wieder Sprechchöre angestimmt. Zu Beginn der Kundgebung kam es aus fadenscheinigen Gründen zu einer polizielichen Maßnahme. Diese umfasste Identitätsfeststellungen und permanentes Abfilmen von der Polizei.
Auf dem Vorplatz des Gerichts hatten Nazis eine Kundgebung angemeldet, an der 5-10 Menschen teilnahmen. Sie hielten ein Banner mit dem Slogan „Antifa scam attacking from behind – get out of our country“. Einige von ihnen sind der ultranationalistischen und rechtsradikalen Bewegung „HVIM“ zuzuordnen. Es waren außerdem zwei rechtsextreme Streamer anwesend, die aufdringlich und durchgehend die Kundgebung sowie Einzelpersonen abfilmten. Zusätzlich pöbelten sie alle vermeintlich solidarischen Menschen an.

Im Gericht
Der Gerichtssaal war relativ voll. Unter den Zuschauenden befanden sich vor allem Familie, Freund:innen und weitere solidarische Prozessbeobachter:innen. Zudem war einige deutsche und ungarische Presse im Saal sowie Majas deutsche Verteidiger, Carola Rakete (Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament) und Assistenten von Ilaria Salis (Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament) anwesend. Viele Menschen im Gerichtssaal trugen T-Shirts in Farben der Pride-Flagge und hatten Fächer in Farben der Pride-Flagge dabei.

Verhandlung
Inhalte der Verhandlung waren die Hungerstreikserklärung von Maja, die Vernehmung einer Zeugin, die Sichtung weiterer Aufnahmen der Überwachungskameras und die Vernehmung der drei polnischen Nazis Rafal Robert Baran, Justyna Malgorzata Baran und Bartlomiej Fabian Maksymilian Wilk. Sie alle stehen in Verbindung mit der rechtsradikalen polnischen Partei „Ruch Naradowy“. (https://www.basc.news/die-vermeintlichen-opfer-im-budapest-verfahren/).

Die Verhandlung begann pünktlich um 9 Uhr. Maja wurde in Handschellen und an einer Leine von zwei vermummten und bewaffneten Beamten in den Saal gebracht. Ein weiterer Beamte, unvermummt, setzte sich zu Maja. Kurz vor der Verlesung von Majas Rede, fragte der Richter die Verteidigung nach der Dokumentation der Zeugenvernehmungen von Bartlomiej Fabian Maksymilian Wilk und László Dudog vom Gerichtsprozess in München. Diese Konversation wurde nicht ins Deutsche übersetzt.

Anschließend verlaß Maja eine Rede zum Hungerstreik. Man konnte Maja selbst leider schlecht verstehen, weil parallel ins Ungarische übersetzt wurde. Trotzdem war Majas Stimme immer wieder zu hören und die Rede war ermutigend und schmerzend zugleich. Maja prangert darin das Vorgehen der Justiz im Budapestkomplex an und kritisiert die Umstände in Ungarn scharf und fordert erneut, dem Prozess von zu Hause beiwohnen zu können. Der Schritt in den Hungerstreik zeigt einmal mehr Majas Stärke und Durchhaltevermögen. Mit großem Respekt und Sorge im Bauch, ist es nun umso wichtiger die folgenden Tage und Wochen aktiv zu sein und Maja zur Seite zu stehen. Die Rede vor Gericht ist auch auf basc.news veröffentlicht (https://www.basc.news/streikerklaerung-fuer-gericht/).
Am Ende der Rede stand ein Großteil des Publikums im Gerichtssaal auf und applaudierte laut. Dabei wurde „Free Maja“ gerufen.

Im Anschluss wurde die erste Zeugin aufgerufen. Sie beantragte, dass die personenbezogenen Daten verschlossen behandelt werden. Sie verneinte die Frage, ob sie Maja kenne und verneinte auch den Namen einer weiteren angeklagten Person zu kennen. Desweiteren wollte die Zeugin von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen und musste dennoch einige Fragen beantworten. Sie wurde gefragt ob sie Kenntnisse zum 09.02.2023 habe und ob sie die angeklagte Person gesehen habe. Beides verneinte die Zeugin.

Nachdem die Zeugin den Saal verlassen hatte, wurden Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras angeschaut. Anhand der Videos waren keine Identitätsfeststellungen möglich, lediglich anhand von Kleidung und Bewegungen wurde der Ablauf des Tatkomplexes rekonstruiert.
Es handelte sich um Aufnahmen von Überwachunskameras in und vor der Markthalle. Alle zeigten Aufnahmen vom 09.02.2023 um 11.27 Uhr. Insgesamt war die Qualität der Aufnahmen schlecht. Es waren keine Personen erkennbar, teilweise waren nur Füße vermeintlicher Täter:innen zu sehen. Das Hauptmerk lag auf den Kleidungen der Nazis und Angreifer:innen. Diese wurden vom Richter genau beschrieben.

Von draußen hörte man während der Sichtung der Videoaufnahmen immer wieder solidarische Rufe und Musik.

Nach ein paar technischen Schwierigkeiten wurde der polnische Zeuge und Unterstützer der extrem rechten polnischen Partei „Ruch Naradowy“ Rafal Baran per Video zugeschaltet. Baran verneinte, Maja und eine weitere Angeklagte zu kennen und wurde daraufhin gefragt, was am 09.02.2023 geschehen sei. Die Erzählung des Tages wirkte beabsichtigt harmlos und unauffällig. Er beschrieb, er sei mit seiner Ehefrau und einem Freund nach Budapest gereist. Nachdem sie ihr Gepäck in der Unterkunft abgestellt hatten, haben sie frühstücken gehen wollen und seien vor einem Restaurant stehen geblieben. Dort sei der Angriff erfolgt. Er sei von hinten angegriffen worden und habe mehrere Schläge auf den Kopf und die Knie bekommen. Der Gegenstand mit dem er angegriffen worden sei, habe ihn an einen Stock erinnert. Er habe seinen Kopf mit der Hand vor den Schlägen geschützt, dadurch sei eine Verletzung am kleinen Finger zu erklären. Er habe seine Frau schreien hören und aufstehen wollen, dabei habe er einen großen Mann in langem Mantel gesehen. Die Schläge hätten erst ein Ende gefunden, als sein Kollege ein Pfefferspray hervorgeholt habe. Dann habe er erneut versucht aufzustehen und fliehende Gestalten gesehen. Außer den Wörtern „Ruhe“ und „Pfefferspray“ habe er keine Wörter von den Angreifern vernehmen können. Eine Frau aus einem anliegenden Kaffee (Zeugin des ersten Prozesstages) habe Rettungsdienst und Polizei gerufen. Daraufhin seien sie in ein Krankenhaus gebracht und versorgt worden. Dort habe auch die erste Vernehmung stattgefunden. Baran beschreibt er habe gedacht, die Angreifenden hätten sie mit Fußballfans verwechselt und deswegen angegriffen. Die Polzei habe sie alle drei in die Wohnung zurückgebracht und sie seien mit dem nächsten Zug zurück nach Polen gefahren. Er sei daraufhin fünf Monate in Krankenstand gewesen.

Der Richter stellte folgend eine Rückfrage zur Kleidung von Baran und fragt dabei auch nach Symbolen, Aufnähern oder Ansteckern, die Baran verneint. Sie hätten sich auch nicht durch Äußerungen oder Ausrufe auffällig verhalten oder Konflikte während des Aufenthalts in Budapest gehabt.

Baran wurde bereits zwei Mal vernommen, es bestünden keine großen Unterschiede zu den Aussagen vom 06.06. und 31.05.2023 außer dass er in vorigen Verhören nicht von Rufen oder Geräuschen von Seiten der Angreifenden berichtet hat. Baran erklärte, die Worte „Ruhe“ und „Pfefferspray“ seien ihm heute wieder eingefallen.

Auf die Frage wie viele Angreifende es gewesen sind antwortet Baran, dass es eine Gruppe von Menschen gewesen seien, er aber nicht sagen könne wie viele genau. Die Angreifenden seien gut und elegant gekleidet gewesen. Ihm sei aufgefallen, dass sie alle eine Maske getragen haben.
Der Richter fragte noch, ob sie alle gleichzeitig angegriffen worden sind, dies bejaht Baran. Auf die Frage ob Baran während des Angriffs eine Mütze getragen habe, antwortete er, er könne sich nicht daran erinnern.
Die Rückfrage, warum er 5 Monate im Krankenstand gewesen ist, begründete Baran damit, dass er physische Arbeit mache und der gebrochene Finger das nicht ermöglichte. Desweiteren fragte der Richter, ob Baran eine Vorstellung hat, warum sie angegriffen worden sind. Darauf antwortete Baran, dass sie zuerst gedacht hätten, sie seien mit Ukrainern verwechselt worden. Erst später über die Medien habe er erfahren um was es sich gehandelt haben könnte. Der Richter fragte nach was er damit meinte. Baran antwortet, dass es zu diesem Zeitpunkt Veranstaltungen in Budapest gegeben habe, die mit dem 2. Weltkrieg im Zusammenhang stehen.Er behauptete vehement nicht zu zu diesen Veranstaltungen angereist zu sein. Er sei vor Ort gewesen um sich Budapest anzuschauen.

Da es keine weiteren Fragen gab, wurde die Vernehmung beendet und es folgte eine 20 minütige Pause.

Während der Pause wurde ein Live-Rap Konzert auf der Kundgebung gespielt, dass Maja im Warteraum teilweise hören konnte.

Nach der Pause wird aus dem Bericht des Rettungsdienstes in Bezug auf R. Baran vorgelesen. Dieser hält eine Quetschverletzung am Schädel und Finger, einen Bruch des Fingers und eine Stauchung der linken Hand fest.

Danach werden die Zeugenvernehmungen fortgeführt. Justyna M. Baran, Ehefrau von R. Baran ist an der Reihe. Auch sie verneint Maja und eine weitere Angeklagte zu erkennen oder mit ihnen bekannt zu sein. Ihre Beschreibung der Geschehnisse am 9. Februar 2023 ähnelt dem Bericht ihres Mannes stark. Die Erzählung des Tages wirkt ebenfalls bemüht unschuldig. Auch sie beschreibt, wie sie auf der Suche nach einem Restaurant plötzlich von hinten angegriffen sein sollen. Sie hätte zunächst einen Schlag von hinten abbekommen und beim Umdrehen eine maskierte Gruppe erkannt. Nach einer kleinen Weile, seien die Angreifer*innen wieder weggerannt. Sie wurden im Anschluss mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht, wo sie versorgt wurden und die erste Vernehmung durch die Polizei stattfand. Danach hätten sie den nächsten Zug zurück nach Polen genommen.

Der Richter stellt einige Nachfragen zu ihrer Kleidung, unter anderem auch zu bestimmten Zeichen, Symbolen oder Abzeichen, was Baran verneint. Auch sonst hätten sie sich in keiner Weise aufmerksamkeitserregend verhalten. Es werden nochmal die Aussagen vom selben Tag und vom 31. Mai herangezogen, die

sich mit der heutigen Aussage decken sollen. In der Vernehmung vom 31. Mai habe sie zusätzlich behauptet nichts von einem „Tag des Ausbruchs“ am 11. Februar zu wissen und auch nicht mit dem Zweck, ihn zu begehen nach Budapest gereist zu sein. In Bezug auf die Anzahl der Angreifer*innen hatte sie mehr als drei Personen ausgesagt. Bei der Vernehmung seien ihr zudem Lichtbilder vorgelegt worden.

Die Staatsanwaltschaft erkundigt sich nochmal nach der Länge des Angriffs, was Baran mit ein bis zwei Minuten beantwortet. Auf die Frage, warum sie denkt, dass der Angriff eingestellt wurde, antwortet sie, dass ihr Freund Wilk ein Pfefferspray hervorgeholt hatte. Nochmal nach dem Zweck ihres Aufenthalts gefragt, bleibt sie bei der Aussage, dort aus rein touristischen Gründen hingereist zu sein, sie und ihr Ehemann waren schonmal da und wollten dem Freund die Stadt zeigen. Sie soll noch ein paar konkrete Fragen zum Angriff beantworten: Sie habe keine Gespräche zwischen den Angreifer*innen wahrgenommen, sie sollen gleichzeitig angegriffen worden sein und sie hätte wahrscheinlich ihre Mütze währenddessen aufgehabt. Auf die Frage nach ihrer Vermutung für den Grund des Angriffs, mutmaßt sie von einer möglichen Verwechselung als Ukrainer*innen aufgrund der polnischen Sprache. In Folge des Angriff sei sie 6 bis 7 Wochen krangemeldet gewesen. Eine psychologische Betreuung habe sie nicht in Anspruch genommen.

Die Verteidigung fragt nach der genauen Anzahl der Schläge – sie berichtet von vier Schlägen. Sie habe außerdem kein Wort seitens der Angreifer*innen gehört.

Im Bericht des Rettungsdienstes ist der Bruch der linken Elle ohne Dislokalisation und eine Schädelquetschung vermerkt.

Als nächstes soll Bartlomiej F. M. Wilk, Freund von J. Baran, aussagen. Auch ihm ist Maja nicht bekannt. Er beschreibt den Ablauf des Tages weitestgehend identisch zu den anderen beiden. In Bezug auf den Angriff, soll er von hinten einen Schlag auf den Kopf abbekommen haben, er sei daraufhin weggelaufen. Dann wäre ihm eingefallen, dass er ein Pfefferspray dabei hat, er habe sich also umgedreht und es gegen die ihn verfolgende Person eingesetzt. Diese habe daraufhin „Pfefferspray“ gerufen und die Angreifer*innen seien weggerannt.

Der Richter stellt ihm folgend einige Fragen zum Auftreten von ihm und seinen Begleiter*innen. Er erzählt, dass sie sich nicht auffällig verhalten hätten und verneint die Frage nach bestimmten Aufnähern oder Ähnlichem an der Kleidung. Er wird auch nochmal nach der Anzahl der Angreifer*innen gefragt und antwortet, es hätten 5, 7 aber auch 9 Personen sein können.

Beim Abgleich mit den vorherigen Aussagen, wird darauf hingewiesen, dass Wilk zuvor genau 7 Angreifer*innen beziffert hatte. Zu dem Zweck der Reise behauptete er dort lediglich zu touristischen Gründen angereist zu sein, er war noch nie in Budapest und wollte sich mal die Stadt anschauen. Er wusste zwar, dass es einen „Tag des Ausbruchs“ gebe, aber nicht wann der sei. Frei heraus erzählt er von seinem geschichtlichem Interesse, gerade auch in Bezug auf den zweiten Weltkrieg, dieser interessiere ihn aber mehr im Kontext von Polen. In Folge des Angriffs habe er eine Beule am Kopf davongetragen, die im Krankenhaus versorgt wurde. Auch ihm wurden im Rahmen der Vernehmung Lichtbilder gezeigt. Von den 10 Bildern habe er damals eine Person anhand der Kleidung erkannt. Heute erinnert er sich nicht mehr daran jemanden erkannt zu haben oder dass ihm überhaupt Bilder vorgelegt wurden.

Eine Schädelquetschung wurde im Bericht vermerkt.

Die Staatsanwaltschaft hakt nochmal in Bezug auf den „Tag der Ehre“ nach – Wilk bleibt bei seiner Aussage, nicht vorgehabt zu haben dort teilzunehmen. Dann folgen weitere Fragen zum konkreten Ablauf des Angriffs. Ihn habe genau eine Person mit einem Schlag angegriffen und ihn auch ein Stück verfolgt habe. R. Baran soll von 3 oder 4 Personen und Justyna von 3 Personen angegriffen worden sein. Wilk wird nochmal zu seiner Mütze gefragt, die habe er während des Angriffs aufgehabt und sei eher dick gewesen. Er erinnert sich nicht an andere Aussagen außer „Pfefferspray“. Auf welcher Sprache dies ausgerufen wurde, weiß er nicht. Es soll eine weibliche Stimme gewesen sein. An die Länge kann er sich nicht mehr gut erinnern, er schätzt höchstens zwei Minuten. Dazu ob er wisse, warum sie angegriffen wurden, sagt er ausweichend, er habe einige Tage später Informationen im Internet dazu gesehen.

Die Verteidigung weist darauf hin, dass laut erster Aussage nicht Wilk, sondern R. Baran das Pfefferspray gezogen habe. Wilk erwidert, dass er es selbst gehabt habe.

Damit ist Wilks Vernehmung beendet. Im Anschluss sollen sich alle drei nochmal die Lichtbilder von der letzten Verhandlung anschauen. R. Baran und Wilk meinen Täterperson 9 zu erkennen.

Zu den Vernehmungen der drei polnischen Faschos ist anzumerken, dass sich die drei ununterbrochen in der gleichen Wohnung befanden. Es wurden weder die Räumlichkeiten noch die Anwesenheit der anderen während der einzelnen Vernehmungen kontrolliert. Das und wirkte unprofessionell und stellt die Beweiskraft der Aussagen infrage. Außerdem waren durch die Qualität der Videoübetragung die Mimiken und Zeug:innen kaum ersichtlich. Zum Vergleich: Im Prozess in München, waren die drei auch per Video zugeschaltet, befanden sich während dem Verhör aber in einem polnischen Gerichtssaal. Dadurch konnte zumindest die Abwesenheit der anderen Zeug:innen während der Vernehmung gewährleistet werden.

Die Verhandlung ist gegen 13 Uhr beendet. Am 12. Juni soll es weitergehen. Maja wird zum Schluss mit „Free Maja“ Rufen verabschiedet.






















Vor dem Gericht
Der Prozesstag begann um 7.30 Uhr mit einer solidarischen Kundgebung an zwei Straßenecken des Budapester Landesgericht. An dieser nahmen 40-50 Personen teil. Es wurden Redebeiträge und Musik abgespielt sowie immer wieder Sprechchöre angestimmt. Zu Beginn der Kundgebung kam es aus fadenscheinigen Gründen zu einer polizielichen Maßnahme. Diese umfasste Identitätsfeststellungen und permanentes Abfilmen von der Polizei.
Auf dem Vorplatz des Gerichts hatten Nazis eine Kundgebung angemeldet, an der 5-10 Menschen teilnahmen. Sie hielten ein Banner mit dem Slogan „Antifa scam attacking from behind – get out of our country“. Es waren auch zwei penetrante, rechtsextreme Streamer anwesend, die aufdringlich und durchgehend die Kundgebung sowie Einzelpersonen abfilmten. Zusätzlich pöbelten sie mit unangemessenen Sprüchen alle vermeintlich solidarischen Menschen an.

Im Gericht
Die Sicherheitskontrollen im Gericht sind wie zuvor eher gering. Gegenstände und Personen haben einen Metalldetektor passiert. Außerdem wurden am Eingang des Gebäudes sowie zum Gerichtssaal die Personalien und Registrierungen überprüft.
Der Gerichtssaal war relativ voll. Unter den Zuschauenden befanden sich vor allem Familie, Freund:innen und weitere solidarische Prozessbeobachter:innen. Zudem war einige deutsche und ungarische Presse im Saal sowie Majas deutsche Verteidiger, Carola Rakete (Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament) und Assistenten von Ilaria Salis (Fraktion Die Linke im Europäischen Parlament) anwesend. Die Verhandlung wird von dem Richter Dr. Jozsef Sas geführt, Majas Verteidiger in Ungarn ist Dr. Baják.
Viele Menschen im Gerichtssaal trugen T-Shirts in Farben der Pride-Flagge und hatten Fächer in Farben der Pride-Flagge dabei.


Verhandlung
Inhalte der Verhandlung waren die Hungerstreikserklärung von Maja, die Vernehmung einer Zeugin, die Sichtung weiterer Aufnahmen der Überwachungskameras und die Vernehmung der drei polnischen Nazis Rafal Robert Baran, Justyna Malgorzata Baran und Bartlomiej Fabian Maksymilian Wilk (https://www.basc.news/die-vermeintlichen-opfer-im-budapest-verfahren/).

Die Verhandlung begann pünktlich um 9 Uhr. Maja wurde in Handschellen und an einer Leine von zwei vermummten und bewaffneten Beamten in den Saal gebracht. Ein weiterer Beamte, unvermummt, setzte sich zu Maja. Zu Beginn der Verhandlung erinnerte der Richter an die Verhaltensregeln im Gerichtssaal und fordert alle Anwesenden dazu auf, Kopfbedeckungen und Sonnenbrillen abzunehmen. Außerdem wurde angekündigt, dass bei Rufen oder anderweitigen Unterbrechungen Personen direkt des Saals verwiesen werden. Anschließend fordert der Richter in einer kurzen Konversation mit der Verteidigung die Dokumentation der Zeugenvernehmungen von Bartlomiej Fabian Maksymilian Wilk und László Dudog vom Gerichtsprozess in München. Diese Konversation wurde nicht ins Deutsche übersetzt.

Dannach verlaß Maja eine Rede zum Hungerstreik. Man konnte Maja selbst leider schlecht verstehen, weil parallel ins Ungarische übersetzt wurde. Trotzdem konnten man Majas Stimme hören und die Rede klang ermutigend und schmerzend zu gleich. Maja prangert darin das Vorgehen der Justiz im Budapestkomplex an und kritisiert die Umstände in Ungarn scharf und fordert, dem Prozess von zu Hause beiwohnen zu können.
Der Schritt in den Hungerstreik zeigt erneut Majas Stärke und Durchhaltevermögen. Mit großem Respekt und Sorge im Bauch, ist es nun umso wichtiger die nächsten Tage und Wochen aktiv zu sein und der Wut einen Ausdruck zu verleihen. Die Rede vor Gericht ist auch auf basc.news veröffentlicht (https://www.basc.news/streikerklaerung-fuer-gericht/). Maja, wir stehen an deiner Seite!

Am Ende der stand ein Großteil des Publikums im Gerichtssaal auf und applaudierte laut. Dabei wurde „Free Maja“ gerufen.

Im Anschluss wurde die erste Zeugin aufgerufen. Sie beantragte, dass die personenbezogenen Daten verschlossen behandelt werden. Sie verneinte die Frage, ob sie Maja kenne und verneinte auch den Namen einer weiteren angeklagten Person zu kennen. Desweiteren wollte die Zeugin von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen und musste dennoch einige Fragen beantworten. Sie wurde gefragt ob sie Kenntnisse zum 09.02.2023 habe

und ob sie die angeklagte Person gesehen habe. Beides verneinte die Zeugin.

Nachdem die Zeugin den Saal verlassen hatte, wurden Videoaufzeichnungen von Überwachungskameras angeschaut. Anhand der Videos waren keine Identitätsfeststellungen möglich, lediglich anhand von Kleidung und Bewegungen wurde der Ablauf des Tatkomplexes rekonstruiert.

Der Richter fasste die Ereignisse das Tatkomplexes kurz zusammen. Er beschrieb, dass am 09.02.2023 unbekannte Täter Rafal Robert Baran, Justyna Malgorzata Baran und Bartlomiej Fabian Maksymilian Wilk angriffen. Aus diesem Angriff seien Verletzungen mit Heilungsdauer von über acht Tagen entstanden. Die drei Geschädigten seien um 8.40 Uhr am Westbahnhof eingetroffen und an der Uferpromenade in Richtung ihrer Unterkunft gelaufen. Um 11.10 Uhr seien sie an einer Markthalle gewesen, dort habe der Angriff stattgefunden.

Die erste Aufnahme begann um 11.27 Uhr. Man sah, wie die drei Rechtsextremen in der Markthalle eintreten. Parallel beschrieb der Richter deren Kleidung. Er benannte keine Aufdrucke oder Symbole an ihren Kleidungsstücken. Um 11.27,55 Uhr sah man in der Aufnahme, wie zwei Täter:innen eintreffen. Auch ihre Kleidung wurde genau beschrieben.
Die zweite gezeigte Aufnahme begann um 11.27,29 Uhr und man sah, wie die drei Geschädigten am Imbissstand vorbeischlendern.
Die dritte gezeigte Aufnahme begann um 11.27,56 und der Richter beschrieb, dass man ausschließlich die Füße der Täter:innen sehe.
Eine weitere Aufnahme wollte der Richter nach der Pause zeigen. Er beschrieb, dass auf der Aufnahme zwei vermutlichen Täter:innen an einem Fußgängerübergang erscheinen und den Übergang überqueren. Dann seien sie bei BurgerKing stehen bleiben und in Richtung Tatort laufen. Aufgrund der Entfernung der Kamera seien die Täter:innen nur anhand der Kleidung aus vorigen Aufnahmen zu erkennen. Der Tatort sei auf dieser Aufnahme nicht sichtbar.

Von draußen hörte man während der Sichtung der Videoaufnahmen immer wieder solidarische Rufe und Musik.

Nach ein paar technischen Schwierigkeiten wurde der polnische Zeuge und Unterstützer der extrem rechten polnischen Partei „Ruch Naradowy“ Rafal Baran per Video zugeschaltet. Baran verneinte, Maja und eine weitere Angeklagt zu kennen oder mit ihnen bekannt zu sein und wurde daraufhin gefragt, was am 09.02.2023 geschehen sei. Die Erzählung des Tages wirkte beabsichtigt harmlos und unauffällig. Er beschrieb, er sei mit seiner Ehefrau und einem Kollegen nach Budapest gereist. Nachdem sie ihr Gepäck in der Unterkunft abgestellt hatten, haben sie frühstücken gehen wollen und seien vor einem Restaurant stehen geblieben. Dort sei der Angriff erfolgt. Er sei von hinten angegriffen worden und habe mehrere Schläge auf den Kopf und die Knie bekommen. Der Gegenstand mit dem er angegriffen worden sei, habe ihn an einen Stock erinnert. Er habe seinen Kopf mit der Hand vor den Schlägen geschützt, dadurch sei eine Verletzung am kleinen Finger zu erklären. Er habe seine Frau schreien hören und aufstehen wollen, dabei habe er einen großen Mann in langem Mantel gesehen. Die Schläge hätten erst ein Ende gefunden, als sein Kollege ein Pfefferspray hervorgeholt habe. Dann habe er erneut versucht aufzustehen und fliehende Gestalten gesehen. Außer den Wörtern „Ruhe“ und „Pfefferspray“ habe er keine Wörter von den Angreifern vernehmen können. Eine Dame aus einem anliegenden Kaffee (Zeugin des ersten Prozesstages) habe Rettungsdienst und Polizei gerufen. Daraufhin seien sie in ein Krankenhaus gebracht und versorgt worden. Dort habe auch die erste Vernehmung stattgefunden. Baran beschreibt er habe gedacht, die Angreifenden hätten sie mit Fußballfans verwechselt und deswegen angegriffen. Die Polzei habe sie alle drei in die Wohnung zurückgebracht und sie seien mit dem nächsten Zug zurück nach Polen gefahren. Er sei daraufhin fünf Monate in Krankenstand gewesen.

Der Richter stellte folgend eine Rückfrage zur Kleidung von Baran und fragt dabei auch nach Symbolen, Aufnähern oder Ansteckern, die Baran verneint. Sie hätten sich auch nicht durch Äußerungen oder Ausrufe auffällig verhalten oder Konflikte während des Aufenthalts in Budapest gehabt.

Baran wurde bereits zwei Mal vernommen, es bestünden keine großen Unterschiede zur Aussage am 06.06.2025. außer dass er in vorigen Verhören nicht von Rufen oder Geräuschen von Seiten der Angreifenden berichtet hat. Baran erklärte, die Worte „Ruhe“ und „Pfefferspray“ seien ihm heute wieder eingefallen.

Der Richter fragte Baran noch nach dem genauen Fahrplan des Zuges, mit dem Baran nach Budapest gereist ist und nach weiteren Verkehrsmitteln die genutzt worden sind. Baran beschrieb, sie seien immer zu Fuß unterwegs gewesen und er erinnere sich nicht an die genaue Zugverbindung. Auf die Frage wie viele Angreifende es gewesen sind antwortet Baran, dass es eine Gruppe von Menschen gewesen seien, er aber nicht sagen könne wie viele genau. Die Angreifenden seien gut und elegant gekleidet gewesen. Ihm sei aufgefallen, dass sie alle eine Maske getragen haben.
Der Richter fragte noch, ob sie alle gleichzeitig angegriffen worden sind, dies bejaht Baran. Auf die Frage ob Baran während des Angriffs eine Mütze getragen habe, antwortete er, er könne sich nicht daran erinnern.
Die Rückfrage, warum er 5 Monate im Krankenstand gewesen ist, begründete Baran damit, dass er physische Arbeit mache und der gebrochene Finger das nicht ermöglichte. Desweiteren fragte der Richter, ob Baran eine Verstellung hat, warum sie angegriffen worden sind. Darauf antwortete Baran, dass sie zuerst gedacht hätten, sie seien mit Ukrainern verwechselt worden. Erst später über die Medien habe er erfahren um was es sich gehandelt haben könnte. Der Richter fragte nach was er damit meinte. Baran antwortet, dass es zu diesem Zeitpunkt Veranstaltungen in Budapest gegeben habe, die mit dem 2. Weltkrieg im Zusammenhang stehen. Er verneinte deutlich, dass er zu diesen Veranstaltungen angereist ist. Er sei vor Ort gewesen um sich Budapest anzuschauen.

Da es keine weiteren Fragen gab, wurde die Vernehmung beendet und es folgte eine 20 minütige Pause.

Während der Pause wurde ein Live-Rap Konzert auf der Kundgebung gespielt, dass Maja im Warteraum zum Teil hören konnte.


++++++++++++++++++ Nach der Pause +++++++++++++++++++


Nach der Pause wird aus dem Bericht des Rettungsdienstes in Bezug auf R. Baran vorgelesen. Dieser hält eine Quetschverletzung am Schädel und Finger, einen Bruch des Fingers und eine Stauchung der linken Hand fest.

Danach werden die Zeugenvernehmungen fortgeführt. Justyna M. Baran, Ehefrau von R. Baran ist an der Reihe. Auch sie verneint Maja und eine weitere Angeklagte zu erkennen oder mit ihnen bekannt zu sein. Ihre Beschreibung der Geschehnisse am 9. Februar 2023 ähnelt dem Bericht ihres Mannes stark. Die Erzählung des Tages wirkt betont unauffällig und harmlos. Auch sie beschreibt, wie sie auf der Suche nach einem Restaurant von hinten angegriffen sein sollen. Sie hätte zunächst einen Schlag von hinten abbekommen und beim Umdrehen eine maskierte Gruppe erkannt. Ihr sei ein paar Mal mit einem metallenem, stockähnlichem Gegenstand gegen den Kopf geschlagen worden. Bei dem Versuch, ihren Kopf zu schützen, sei ihre Hand gebrochen worden. Dieser Schlag soll von einem Mann mit langem schwarzen Mantel, einer Mütze und Maske stammen. Nach einer kleinen Weile, seien die Angreifer*innen wieder weggerannt. Sie wurden im Anschluss mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht, wo sie versorgt wurden und die erste Vernehmung durch die Polizei stattfand. Danach hätten sie den nächsten Zug zurück nach Polen genommen.

Der Richter stellt einige Nachfragen zu ihrer Kleidung, unter anderem auch zu bestimmten Zeichen, Signalen oder Abzeichen, was Baran verneint. Auch sonst hätten sie sich in keiner Weise aufmerksamkeitserregend verhalten. Es werden nochmal die Aussagen vom selben Tag und vom 31. Mai herangezogen, die sich mit der heutigen Aussage decken sollen. In der Vernehmung vom 31. Mai habe sie zusätzlich behauptet nichts von einem „Tag des Ausbruchs“ am 11. Februar zu wissen und auch nicht mit dem Zweck, ihn zu begehen nach Budapest gereist zu sein. In Bezug auf die Anzahl der Angreifer*innen hatte sie mehr als drei Personen ausgesagt. Bei der Vernehmung seien ihr zudem Lichtbilder vorgelegt worden.

Die Staatsanwaltschaft erkundigt sich nochmal nach der Länge des Angriffs, was Baran mit ein bis zwei Minuten beantwortet. Auf die Frage, warum sie denkt, dass der Angriff eingestellt wurde, antwortet sie, dass ihr Kollege ein Pfefferspray hervorgeholt hatte. Nochmal nach dem Zweck ihres Aufenthalts gefragt, bleibt sie bei der Aussage, dort aus rein touristischen Gründen hingereist zu sein, sie und ihr Ehemann waren schonmal da und wollten dem Kollegen die Stadt zeigen. Sie soll noch ein paar konkrete Fragen zum Angriff beantworten: Sie habe keine Gespräche zwischen den Angreifer*innen wahrgenommen, sie sollen gleichzeitig angegriffen worden sein und sie hätte wahrscheinlich ihre Mütze währenddessen aufgehabt. Auf die Frage nach ihrer Vermutung für den Grund des Angriffs, mutmaßt sie von einer möglichen Verwechselung als Ukrainer*innen aufgrund der polnischen Sprache. In Folge des Angriff sei sie 6 bis 7 Wochen krangemeldet gewesen sein. Eine psychologische Betreuung habe sie nicht in Anspruch genommen.

Die Verteidigung fragt nach der genauen Anzahl der Schläge – sie berichtet von vier Schlägen. Sie habe außerdem kein Wort seitens der Angreifer*innen gehört.

Im Bericht des Rettungsdienstes ist der Bruch der linken Elle ohne Dislokalisation und eine Schädelquetschung vermerkt.


Als nächstes soll Bartlomiej F. M. Wilk, Kollege/Bekannter von J. Baran, aussagen. Auch ihm ist Maja nicht bekannt. Er beschreibt den Ablauf des Tages identisch zu den anderen beiden. In Bezug auf den Angriff, soll er von hinten einen Schlag auf den Kopf abbekommen haben, er sei daraufhin

losgelaufen. Dann wäre ihm eingefallen, dass er ein Pfefferspray dabei hat, er habe sich also umgedreht und es gegen die angreifende Person eingesetzt. Diese habe daraufhin „Pfefferspray“ gerufen und die Angreifer*innen seien weggerannt.

Der Richter stellt ihm folgend einige Fragen zu ihrem Auftreten. Er erzählt, dass sie sich nicht auffällig verhalten hätten und verneint die Frage nach bestimmten Aufnähern oder Ähnlichem an der Kleidung. Er wird auch nochmal nach der Anzahl der Angreifer*innen gefragt und antwortet, es hätten 5, 7 aber auch 9 Personen sein können.

Beim Abgleich mit den vorherigen Aussagen, wird darauf hingewiesen, dass Wilk zuvor genau 7 Angreifer*innen beziffert hatte. Zu dem Zweck der Reise behauptet auch er dort lediglich zu touristischen Gründen angereist zu sein, er war noch nie in Budapest und wollte sich mal die Stadt anschauen. Er wusste zwar, dass es einen „Tag des Ausbruchs“ gebe, aber nicht wann der sei. Er sei geschichtlich interessiert, gerade auch in Bezug auf den zweiten Weltkrieg, aber mehr im Kontext von Polen. Er schätzte das Alter der Angreifer*innen auf zwischen 20 und 30 Jahre. In Folge des Angriffs habe er eine Beule am Kopf davongetragen, die im Krankenhaus versorgt wurde. Auch ihm wurden im Rahmen der Vernehmung Lichtbilder gezeigt. Von den 10 Bildern habe er damals eine Person (anhand der Kleidung) erkannt, heute erinnert er sich nicht mehr daran jemanden erkannt zu haben oder dass ihm Bilder vorgelegt wurden. Eine Schädelquetschung wurde vermerkt.

Die Staatsanwaltschaft hakt nochmal in Bezug auf den Tag der Ehre nach – Wilk bleibt bei seiner Aussage, nicht vorgehabt zu haben dort teilzunehmen. Auch er spricht von einem gleichzeitigen Angreifen. Ihn habe genau eine Person angegriffen und er kann sich an einen Schlag erinnern, die ihn auch ein Stück verfolgt habe. R. Baran soll von 3 oder 4 Personen und Justyna von 3 Personen angegriffen worden sein. Wilk habe gesehen, wie R. Baran, nachdem er gestürzt ist auf dem Boden geschlagen wurde. Wilk wird nochmal zu seiner Mütze gefragt, die habe er während des Angriffs aufgehabt und sei eher dick gewesen. Er erinnert sich nicht an andere Aussagen außer „Pfefferspray“. Auf welcher Sprache dies ausgerufen wurde, weiß er nicht. Es soll eine weibliche Stimme gewesen sein. Nach dem Ausruf sollen die Angreifer*innen in verschiedene Richtungen losgerannt sein. An die Länge kann er sich nicht mehr gut erinnern, er schätzt höchstens zwei Minuten. Er habe sich gegen die angreifende Person mit dem Pfefferspray gewehrt. Ob er wisse, warum sie angegriffen wurden, sagt er, er habe einige Tage später Informationen im Internet dazu gesehen.

Die Verteidigung weist darauf hin, dass laut erster Aussage nicht Wilk sondern R. Baran das Pfefferspray gezogen habe. Wilk erwidert, dass er es selbst gehabt habe.

Damit ist Wilks Vernehmung beendet. Im Anschluss sollen sich alle drei nochmal die Lichtbilder von der letzten Verhandlung anschauen. R. Baran und Wilk meinen Täterperson 9 zu erkennen (stimmt das?)

Die Verhandlung ist gegen 13 Uhr beendet. Am 12. Juni soll es weitergehen. Maja wird zum Schluss mit „Free Maja“ Rufen verabschiedet.